1. Im Gespräch: Manuela Röhken, „Naturkunstwerk Kraatz“
Julia Witt: Was sind deine Pläne für 2010 bezogen auf die Themen Garten und Naturprodukt?
Manuela Röhken: Mein Garten wird in diesem Jahr erneut unter dem Zeichen des Hausneubaus hinten anstehen. Der Bau verzögert sich winterbedingt um mindestens zwei Monate. Geplant war das Bauende
ursprünglich für Ende März. Der Umzug wird in einen sommerlichen Monat des Gärtnerns fallen. Ihr werdet mich auf einigen regionalen Märkten finden.
Julia Witt Deine Marke heißt „NaturKunstWerk“ – liegt die Betonung eher auf den natürlichen Materialien oder auf dem Thema Kunst?
Manuela Röhken: Auf der Suche nach einem Namen für mein außerfamiliäres Wirken ist meinem Mann dieser passende Name eingefallen und ich frage mich, warum mir das nicht selbst eingefallen ist. NaturKunstWerk ist für mich der Inbegriff meiner Auffassung über das Leben. Es ist um mich herum: Kunst als Gegensatz zur Natur, Versuche des Menschen, die Natur zu bezwingen, das Werk als menschliche schöpferische Tätigkeit.
So erkenne ich beispielsweise in einer bewussten Anpflanzung oder einer zufälligen Begegnung von kultivierten und unkultivierten Pflanzen ein NaturKunstWerk. Mit meinen Hofveranstaltungen stelle ich verschiedene Aspekte der NaturMensch Verbindung in den Mittelpunkt. So wird altes Handwerke erlebbar, Sämereien und Pflanzen können getauscht werden, ein Marktleben entsteht.
Julia Witt: Du bist nicht nur aktiv im eigenen Garten, sondern engagierst dich auch im Dorf und in der Stadt Gransee. Warum ist es so schwer, Partner für Feste und modernes Brauchtum zu gewinnen?
Manuela Röhken: Jeder darf seine Ideen zu Gehör und zur Ausführung bringen. Verwunderlich bleibt, dass vielen Leuten nur dann etwas einfällt, wenn es eine Bezahlung gibt. Noch seltsamer ist die Phantasielosigkeit mancher Mitbürger, es werden einfach keine neuen Ideen geboren. Ich möchte nicht mehr eins sein mit dem Dorf, der Stadt oder dem Land. Ich arbeite und lebe mit meinen Mitmenschen, die Interesse an der Gemeinschaft zeigen. Meist finde ich die passenden Partner zu meinen Ideen, zum Beispiel beim Puppentheaterspiel oder hier bei den Gartenfreunden.
Julia Witt: Ihr baut aktuell ein Haus, welches in Form und Größe deutlich macht, dass es ein Refugium für die ganze Familie ist, dass ihr hier in der Gegend den weiteren Lebensweg gemeinsam gehen wollt. Was
macht für dich den Reiz genau dieser Landschaft aus, was sind die Gründe sich hier heimisch zu fühlen?
Manuela Röhken: Den weiten Ausblick mag ich besonders. Heimisch kann ich mich fühlen, weil ich in Auseinandersetzung mit meiner Umgebung sein kann.
Julia Witt: Dein Mann und du, ihr seid bei vielen Aktivitäten, Treffen, freundschaftlichen Terminen in der Gartenfreunde Gemeinschaft dabei und immer willkommen. Was ist für euch das Schöne daran?
Manuela Röhken: Wie du weißt, sind die Aufgaben, vor die man sich selbst stellt, vielfältig und zeitintensiv. Wir sind bestrebt, unsere Zeit bewusst zu gestalten. Gemeinsame Interessen mit Bekannten zu teilen ist genauso reizvoll wie unbekanntes Terrain zu erobern. Die Gartenfreundetreffen zu besuchen oder Gartenfreunde zu empfangen, gibt uns ein wohliges Gefühl.
Donnerstag, 8. April 2010
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